
Zwei Metalle, ein wachsender Markt
Während Gold und Silber als klassische Anlageformen bekannt sind, gewinnen Platin und Palladium zunehmend an Bedeutung.
Beide zählen zu den sogenannten Platingruppenmetallen (PGM) und sind vor allem in der Industrie – insbesondere in der Automobil-, Chemie- und Elektronikbranche – unverzichtbar.
Doch auch für Anleger bieten sie interessante Perspektiven als Rohstoff-Investment mit langfristigem Wachstumspotenzial.
Platin – das vielseitige Industriemetall
Platin ist ein seltenes, silbrig-weißes Edelmetall mit außergewöhnlichen physikalischen Eigenschaften.
Es ist korrosionsbeständig, dehnbar und extrem hitzebeständig. Diese Eigenschaften machen es für zahlreiche Anwendungen wertvoll.
Hauptverwendungen von Platin
- Katalysatoren: Rund 40 % der weltweiten Platinproduktion fließen in Abgaskatalysatoren für Fahrzeuge.
- Schmuckindustrie: Besonders beliebt in Asien aufgrund seines edlen Glanzes und seiner Beständigkeit.
- Chemische Industrie: Einsatz in Reaktoren, Sensoren und Laborgeräten.
- Wasserstofftechnologie: Wichtiger Bestandteil von Brennstoffzellen – zentral für die Energiewende.
Platin als Anlage
Anleger können in Platin investieren über:
- physische Platinbarren oder -münzen,
- börsengehandelte Produkte wie ETFs oder ETCs,
- oder Aktien von Platinminen-Betreibern.
Langfristig gilt Platin als unterbewertet, da die Nachfrage durch den industriellen Wandel steigt, während das Angebot begrenzt ist.

Palladium – das Metall der Mobilität
Palladium ist noch seltener als Platin und wird überwiegend in Russland, Südafrika und Nordamerika gefördert.
In den letzten Jahren war es zeitweise teurer als Gold – ausgelöst durch starke Nachfrage aus der Autoindustrie.
Anwendungsbereiche
- Abgaskatalysatoren: In Benzinmotoren wandelt Palladium schädliche Gase in unschädliche Stoffe um.
- Elektronikindustrie: Nutzung in Kondensatoren, Steckverbindern und Schaltungen.
- Medizintechnik & Schmuck: Palladium wird zunehmend als Alternative zu Platin und Weißgold verwendet.
Markttrends
Der weltweite Trend zur Elektromobilität könnte die klassische Katalysator-Nachfrage langfristig dämpfen.
Allerdings eröffnet die Wasserstofftechnologie neue Einsatzfelder, in denen Palladium als Katalysator ebenfalls gefragt bleibt.

Angebot und Förderung
Die Förderung beider Metalle ist stark konzentriert:
- Über 70 % des Platins stammen aus Südafrika,
- rund 40 % des Palladiums aus Russland.
Diese geografische Abhängigkeit birgt Risiken – politische Instabilität oder Sanktionen können die Verfügbarkeit und Preise erheblich beeinflussen.
Platin und Palladium im Preisvergleich
Jahr | Platin (USD/oz) | Palladium (USD/oz) |
---|---|---|
2015 | 1.100 | 600 |
2019 | 850 | 1.400 |
2022 | 1.000 | 2.000 |
2024 | 950 | 1.100 |
Prognose 2025 | 1.100 | 1.300 |
Langfristig erwarten Analysten, dass sich die Preise beider Metalle wieder angleichen, da Palladium durch Recycling und Technologiewechsel an Dominanz verliert, während Platin von der Wasserstoffwirtschaft profitiert.
Chancen und Risiken für Anleger
Vorteile:
- Starke industrielle Nachfrage.
- Potenzial durch grüne Technologien.
- Hohe Knappheit und begrenzte Förderung.
Risiken:
- Volatile Preise aufgrund geringer Marktgröße.
- Starke Abhängigkeit von politischen Entwicklungen.
- Schwankungen in der Automobilindustrie.
Anleger sollten daher auf Diversifikation achten und Platin/Palladium nur als Ergänzung im Edelmetall-Portfolio einsetzen.