Technische Analyse des Goldkurses – So lesen Trader den Chart

Gefällt mir?:
[Total: 0 Gesamtbewertung: 0]

Gold verstehen durch technische Analyse

Der Goldpreis unterliegt täglichen Schwankungen, die von Wirtschaftsdaten, geopolitischen Ereignissen und Marktpsychologie beeinflusst werden.
Um diese Bewegungen besser einschätzen zu können, nutzen viele Anleger die technische Analyse.
Sie hilft, Trends zu erkennen, Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu bestimmen und Marktphasen objektiver zu bewerten.

Quelle: B2B-Grosshaendleradressen.de

Goldpreis auf eigener Webseite anzeigen


Was ist technische Analyse?

Die technische Analyse basiert auf der Annahme, dass alle relevanten Informationen bereits im Kursverlauf enthalten sind.
Anstatt Fundamentaldaten (wie Inflation, Zinssätze oder Goldreserven) zu bewerten, konzentriert sie sich auf:

  • Kursbewegungen (Charts)
  • Volumen
  • Trendstrukturen
  • und mathematische Indikatoren

Ziel ist es, Muster im Preisverhalten zu erkennen, die Rückschlüsse auf zukünftige Bewegungen zulassen.


Die wichtigsten Charttypen beim Goldhandel

1. Linienchart

Zeigt den Schlusskurs über einen bestimmten Zeitraum.
Ideal für Einsteiger, da es den übergeordneten Trend verdeutlicht.

2. Balkenchart

Stellt Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurse (OHLC) dar – besser für detaillierte Analyse.

3. Candlestick-Chart

Die beliebteste Form bei Tradern.
Jede „Kerze“ zeigt den Preisspanne eines Zeitintervalls.
Grüne Kerzen signalisieren steigende Kurse, rote fallende.
Muster wie Hammer, Doji oder Engulfing liefern Hinweise auf mögliche Trendwenden.


Zentrale Werkzeuge der technischen Analyse

1. Trendlinien

Verbindungen zwischen Hoch- oder Tiefpunkten zeigen die allgemeine Marktrichtung.
Ein Aufwärtstrend besteht, wenn höhere Hochs und höhere Tiefs gebildet werden.

2. Unterstützungs- und Widerstandszonen

  • Unterstützung: Preisbereich, an dem Käufer verstärkt einsteigen (z. B. 1.850 USD).
  • Widerstand: Zone, an der Verkäufer dominieren (z. B. 2.300 USD).
    Ein Bruch dieser Linien gilt als starkes Handelssignal.

3. Gleitende Durchschnitte (Moving Averages)

Sie glätten den Kursverlauf und zeigen den übergeordneten Trend.
Beispiel:

  • 50-Tage-Linie → kurzfristiger Trend
  • 200-Tage-Linie → langfristiger Trend
    Kreuzt die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von unten nach oben, spricht man vom „Golden Cross“ – ein bullishes Signal.

4. Relative Strength Index (RSI)

Misst, ob ein Markt überkauft (> 70) oder überverkauft (< 30) ist.
Beim Goldpreis signalisiert ein hoher RSI häufig eine bevorstehende Korrektur.

5. MACD (Moving Average Convergence Divergence)

Zwei gleitende Durchschnitte erzeugen Schnittpunkte, die Kauf- oder Verkaufssignale anzeigen.
Ein positiver MACD deutet auf steigende Momentum-Kräfte hin.

Goldpreis auf GOLD.DE!

Zeitebenen: Tages-, Wochen- und Monatscharts

Je nach Anlegertyp unterscheiden sich die betrachteten Zeiträume:

  • Daytrader: Minuten- und Stundencharts für kurzfristige Schwankungen.
  • Swingtrader: Tages- bis Wochencharts für mittelfristige Trends.
  • Langfristanleger: Monatscharts für übergeordnete Entwicklungen.

Langfristige Charts zeigen oft stabile Aufwärtstrends, während kurzfristige Bewegungen stark von Nachrichten geprägt sind.


Chartmuster im Goldhandel

1. Doppelboden & Doppeltop

Ein klassisches Umkehrmuster – signalisiert das Ende einer Abwärts- oder Aufwärtsbewegung.

2. Trendkanäle

Parallel verlaufende Linien zeigen stabile Preisbewegungen – Brüche nach oben oder unten sind wichtige Signale.

3. Dreiecke und Wimpel

Diese Formationen deuten meist auf eine Fortsetzung des bestehenden Trends hin.


Wie technische Analyse mit Fundamentaldaten zusammenwirkt

Auch wenn Charttechnik auf Preisbewegungen basiert, spielt die Verbindung mit Fundamentaldaten eine Rolle.
Beispiel:
Wenn der RSI „überverkauft“ signalisiert und gleichzeitig geopolitische Unsicherheit zunimmt, ist ein Rebound des Goldpreises wahrscheinlicher.
Profis kombinieren daher technische und fundamentale Analyse, um fundiertere Handelsentscheidungen zu treffen.


Fazit: Chartanalyse als Werkzeug, nicht als Glaskugel

Technische Analyse ist kein Garant für Kursgewinne, aber ein leistungsstarkes Werkzeug, um Marktstrukturen zu verstehen.
Wer den Goldchart regelmäßig beobachtet und Muster richtig interpretiert, kann Trends frühzeitig erkennen und Risiken besser steuern.

Gerade im volatilen Edelmetallmarkt bietet sie Anlegern die Möglichkeit, rationaler zu handeln – basierend auf Daten statt Emotionen.

Gefällt mir?:
[Total: 0 Gesamtbewertung: 0]

Mail erhalten bei neuen Angeboten112.22k
Facebook522.14k
auf X teilen184.48k
an einen Freund senden342.42k
×